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Aufstieg zum Talaia Freda im Nordosten (Artà)

Wanderung zum Gipfel des „Talaia Freda“ auf 564m - dem höchsten Berg im Llevant Gebirge

07. April 2023
Parc natural de la Península de Llevant
Naturschutzgebiet im Parc natural de la Península de Llevant

Unsere heutige Wanderung führt uns in den Nordosten der Insel hoch zum „Talaia Freda“, dem höchsten Berggipfel im Mittelgebirgszug des Llevant auf beachtliche 564 Meter. Ausgangspunkt ist der kostenlose Parkplatz im Naturpark „Parc natural de la Península de Llevant“ ca. 6 Kilometer nördlich von Artà.

Anfahrt zum Parkplatz

Wir starten mit dem Auto im Süd-Osten der Insel und fahren bis nach Artà – ein wunderschönes nicht allzu touristisches Städtchen, das sich im Nord-Osten in der Nähe von Capdepera bzw. Cala Ratjada befindet. In Artà halten wir uns zunächst in Richtung Port d'Alcudia und dann im letzten Kreisverkehr an die Beschilderung Ermita de Betlem bzw. Parc natural. Der Weg bis in den Naturpark ist etwas tricky - man muss durch ziemlich enge Gassen in Artà fahren und aufpassen, dass man nicht falsch abbiegt und entgegen den Einbahnstraßen fährt. Auf der schmalen Ma-3333 geht es dann für ca. 4 Kilometer immer in Richtung Ermita und dann rechts weiter zum Naturpark. Nach ca. 1 Kilometer kommt man an ein Eisentor, das man durchquert und kurz danach zum Parkplatz. Hier stellen wir unser Auto ab. Wir schnüren unsere Wanderschuhe, packen unseren Rucksack und los geht die Wanderung.

Start der Wanderung

An der Informationstafel überqueren wir den Zufahrtsweg und wandern zunächst auf dem lokalen Weg Nr. 10 für ca. 200 Meter geradeaus. Am GR-222 Wegweiser befindet sich rechts ein braunes Holzgattertor in Richtung Campament des Soldats / S'Arenalet des Verger. Das ist unser Weg. Für die nächsten 2 Kilometer folgen wir immer dem lokalen Weg Nr. 10.

Wanderweegenetz im Naturpark
Wanderwege im Naturpark
Wanderwegweiser GR-222
Wanderwegweiser - hier geht es rechts durch das Holzgatter

Nachdem wir die Tafona de s'Alqueria Vella passiert haben kommen wir nach ca. 400 Meter an einen großen alten Steinbrunnen. Hier müssen wir uns links halten und folgen weiter der Beschilderung Nr. 10. Der Weg schlengelt sich leicht bergauf auf teils schmalen Pfaden und durch Dissgras. Kleine Holzpfeiler zeigen uns, dass wir noch richtig sind. Wir kommen an eine alte zerfallene Steinhütte vorbei und müssen jetzt über leicht felsigen Untergrund immer weiter nach oben. Der schmale braune Wanderpfad ist recht gut zu erkennen und verläuft etwas zick-zack stetig bergauf. Vor uns der blaue Horizont und links und rechts unberührte Natur. Es ist wirklich wunderschön hier. Nach insgesamt 2 Kilometer und 150 Höhenmeter sind wir am ersten Aussichtspunkt angekommen - dem Puig del Migdia. Wir befinden uns auf 380 Meter Höhe und blicken hinunter auf Betlem und das strahlend blaue Meer. Eine fantastische Aussicht.

Holzpfeiler zeigen den Weg
Schmaler Pfad nach oben zum ersten Aussichtspunkt
Blick auf Betlem und das Meer
Aussichtspunkt auf 380m mit Blick auf Betlem und das Meer

Querfeldein zum Puig de sa Creu

Wir müssen jetzt wieder für ca. 100 Meter zurück und suchen dann linkerhand den Einstieg zum nächsten Etappenziel - dem Puig de sa Creu. Der Einstieg ist nicht ganz leicht auszumachen, da der Weg durch das Dissgras ziemlich schwer zu erkennen ist. Am besten man hält wieder Ausschau nach einer leicht braunen Spur und folgt dann im Zick-Zack den aufgebauten Steinmännchen. Immer wieder bleiben wir kurz stehen und schauen nach vorne, wo sich die nächsten kleinen Steintürmchen befinden. Es geht mittlerweile knackig bergauf durch wegloses felsiges Gelände. Vor uns liegen 2 Berggipfel. Auf dem linken Berg machen wir ein Kreuz aus - es muss sich dabei um das Österreichische Kreuz handeln, das auf dem „Puig de sa Creu“ (Berg des Kreuzes) aufgestellt wurde.

Steinmännchen zeigen den Weg
Steinmännchen zeigen uns den Weg
Wunderschöner Panoramablick
Fantastischer Panoramablick auf der gesamten Wanderung

Der Aufstieg zum Berggipfel ist ziemlich anstrengend. Vom ersten Aussichtspunkt bis hier hoch zum Puig de sa Creu sind es nur ca. 1 Kilometer, die es aber in sich haben. Es geht teilweise mit über 20% Steigung steil nach oben. Allerdings wird man oben mit einem wundervollen Weitblick bis hinüber ins Tramuntanagebirge belohnt.

Puig de sa Creu
Puig de sa Creu auf 492m
Blick vom Puig de Sa Creu
Wundervoller Weitblick vom Puig de sa Creu

Aufstieg zum Talaia Freda

Vor uns liegt rechterhand ein mächtiges Bergmassiv. Ein Weg ist nicht wirklich zu erkennen - auf den ersten Blick nur Felsen und Dissgras. Wir halten also wieder Ausschau nach den Steinmännchen und wandern querfeldein im Zick-Zack über die Felsen bis hin zu einer Steinmauer. An einer Stelle ist ein Durchbruch, so dass wir dann links von der Mauer weiterwandern. Wir befinden uns ziemlich nahe oben an der Abbruchkante des Berges und genießen diesen wahnsinnig schönen Blick nach unten und in die Ferne auf das türkisblaue Meer.

Um die vor uns liegende Felsspitze zu umgehen, geht es jetzt ein kleines Stück hinunter zum Scheitel einer Talsenke und von dort wieder nach oben. Nach einer weiteren Talsenke beginnt jetzt der Gipfelanstieg.

Es wird immer steiler und der Weg immer schwieriger zu erkennen. Festes Schuhwerk ist hier oberste Pflicht! Bis hoch zum Berggipfel sind es zwar nur ein paar Hundert Meter – aber auch hier wieder teilweise mit einer Steigung von über 20%. Man muss wirklich sehr konzentriert bleiben. Zwischendurch machen wir immer wieder mal einen kleinen Stopp und blicken zurück - und staunen über das, was wir bereits geleistet haben.

Felsiger Aufstieg
Steiler, felsiger Aufstieg zum Talaia Freda

Pause am Talaia Freda

Nach insgesamt knapp 4 Kilometer (seit dem Start unserer Wanderung) sind wir jetzt oben angekommen – am höchsten Berggipfel der Serra Llevant - dem „Talaia Freda“. Wir befinden uns auf 564 Meter Höhe neben der Vermessungssäule, die auf einem Betonsockel steht. Die Weitsicht ist absolut spektakulär. Man kann die Küste bei Cala Ratjada sehen, ebenso den Strand von Cala Millor und sogar bis nach Portocolom schauen. Im Nordwesten sieht man die Erhebung des Puig de Masanella und auch die Bucht von Pollença und das Cap Formentor sind zu sehen.

Gleich geschafft
Kurz vor dem Ziel... gleich ist es geschafft
Berggipfel Talaia Freda
Berggipfel Talaia Freda mit der Vermessungssäule

Wir machen eine ausgiebige Pause und erholen uns vom doch ziemlich anstrengenden Aufstieg. Wir lassen uns auf dem Berggipfel nieder, packen das Kaltgetränk und die Knabbereien aus dem Rucksack und genießen die Ruhe und vor allem die warmen Sonnenstrahlen im April.

Abstieg und Rückweg

Der Rückweg führt über die südliche Seite des Berges. Der Weg ist wesentlich angenehmer als der feslige Aufstieg. Wir wandern auf dem schmalen braunen Pfad links von der Steinmauer und achten immer auf die Holzpfeiler mit der Wanderroute Nr. 13. Anfangs geht es recht steil bergab, danach wird es ein wenig flacher. Nach ca. 500 Meter müssen wir links durch eine kleine Steinmauer. Der Weg schlengelt sich ein wenig serpentinenartig nach unten. Nach weiteren 350 Meter gelangen wir zu einem Drahtzaun und einem großen Wegweiser Pujada a sa Talaia Fred. An der offenen Stelle gehts scharf links weiter am Zaun entlang und kurzzeitig wieder etwas steiler nach unten.

Steinmauer-Durchbruch
Steinmauer - am Durchbruch geht's weiter
Wegweiser Nr. 13 am Drahtzaun
Drahtzaun mit Durchgang und großem Wegweiser

Wir blicken nach unten und erkennen in der Ferne einen geteerten Weg. Genau da müssen wir hin. Zwischendurch machen wir noch Bekanntschaft mit ein paar Wildziegen. Auf dem camí dels Presos (Weg der Gefangenen) angekommen halten wir uns rechts. Nach ca. 600 Metern erreichen wir das Campament des Soldats - das ehemalige Soldatenlager. Direkt nach der Rechtskurve biegen wir links am Weg Campament dels Presos ab und folgen dem Wanderweg parallel zur Straße „cami dels Presos“.

Nach ca. 1 Kilometer geht es durch ein Gattertor, danach überqueren wir die Straße und folgen jetzt dem rechten Wanderweg. Kurz darauf treffen wir unseren Freund - einen niedlichen gierigen braunen mallorquinischen Esel.

Gattertor auf dem Rückweg
Gattertor auf dem Rückweg
el Buro - unser Eselfreund
Unser Eselfreund - einfach nur niedlich 😉

Wir bleiben auf dem Weg, halten uns dann rechts und stoßen kurz danach linkerhand auf ein Holzgatter. Wir gehen durch das Tor und kommen zum großen Steinbrunnen, den wir auf dem Hinweg schon passiert haben. Die restlichen 500 Meter bis zum Parkplatz sind identisch mit dem Hinweg.

Wissenswertes

Im gesamten Naturpark gibt es keinerlei Verpflegungsangebote. Es empfiehlt sich daher immer eine Kleinigkeit mit in den Rucksack zu packen. Auch ist das Handynetz hier teilweise nicht stabil und man hat zwischendurch keinen Internetempfang. Einige Zwischenpassagen sind nur durch Steinmännchen erkennbar, so dass man auf diesen Abschnitten sehr konzentriert und vorausschauend laufen sollte.

Wandertour

anspruchsvoll
↔ 7,5 km     🕓 2:30h     ▲ 390 Hm     🔆 Oktober-April     🍴 keine     📍 GPX-Datei
anspruchsvoll
Länge der Tour:
7,5 km
Höhenmeter:
390 Hm
🔆
Beste Jahreszeit:
Oktober-April
🍴
Einkehrmöglichkeit:
keine
📍
Download:

Tourenprofil

Tourenprofil - Aufstieg zum Talaia Freda
Tourenprofil: Aufstieg zum Talaia Freda

Wanderroute - Aufstieg zum Talaia Freda
Wanderroute: Aufstieg zum Talaia Freda

Fazit

Eine anspruchsvolle Wanderung, die nicht unbedingt für Jedermann geeignet ist, und vor allem nicht für kleinere Kinder. Der Aufstieg ist ziemlich steil und auch sehr anstrengend, da bedarf es einer gewissen guten Grundkondition. Absolut wichtig – gutes Schuhwerk und Trittsicherheit. Auch empfiehlt sich die Wanderung eher in der Nebensaison zu unternehmen – also nicht unbedingt zur wärmsten Zeit im Juli oder August, da es auf dem Wanderweg nur sehr wenige Schattenspender gibt.

Startpunkt

Bereitgestellt durch OpenStreetMap
Naturschutzgebiet Parc natural de la Península de LLevantGEO Koordinaten [39.7362, 3.3356]

Impressionen unserer Wanderung

Parkplatz im Naturpark
Parkplatz im Naturpark
Los geht's auf dem GR-222
Los geht's auf dem GR-222
Tafona de s'Alqueria Vella
Vorbei am Tafona de s'Alqueria Vella
Alter großer Steinbrunnen
Alter großer Steinbrunnen
Zerfallene Steinhütte
Zerfallene Steinhütte
Felsiger Weg nach oben
Felsiger Weg nach oben
Blick zur Ermita de Betlem
Blick zur Ermita de Betlem
Steinmauer auf dem Weg nach oben
Steinmauer in Richtung Puig de sa Creu
Blick auf die Feldlandschaft
Atemberaubender Blick auf die Felslandschaft
Erinnerungsstein
Erinnerungsstein Campament des Soldats
el buro - unser Freund
el Buro - unser Freund
Wegweiser zurück
Wegweiser zurück zum Parkplatz
Parkplatz im Naturpark
Parkplatz im Naturpark
Los geht's auf dem GR-222
Los geht's auf dem GR-222
Tafona de s'Alqueria Vella
Vorbei am Tafona de s'Alqueria Vella
Alter großer Steinbrunnen
Alter großer Steinbrunnen
Zerfallene Steinhütte
Zerfallene Steinhütte
Felsiger Weg nach oben
Felsiger Weg nach oben
Blick zur Ermita de Betlem
Blick zur Ermita de Betlem
Steinmauer auf dem Weg nach oben
Steinmauer in Richtung Puig de sa Creu
Blick auf die Feldlandschaft
Atemberaubender Blick auf die Felslandschaft
Erinnerungsstein
Erinnerungsstein Campament des Soldats
el buro - unser Freund
el Buro - unser Freund
Wegweiser zurück
Wegweiser zurück zum Parkplatz

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