Der „Puig de Ferrutx“ ist mit seinen knapp 530 Metern der zweithöchste Berggipfel im Nordosten der Insel. Vorne am Felsenkopf hat man einen wundervollen Ausblick auf die Bucht von Alcúdia und bei gutem Wetter sogar bis nach Formentor.
Die Wanderung beginnt am kleinen Parkplatz direkt vor dem Eingang zur Ermita de Betlem. Die Kirche liegt ca. 9 km nördlich von Artà. Der Weg ist von Artà aus gut beschildert. Auf einer sehr schmalen Straße geht es nach dem Abzweig zum Parc Natural de Llevant serpentinenartig weiter bergauf bis auf 290m. Da die Bergstaße zur Ermita auch bei den Radfahrern sehr beliebt ist, empfiehlt es sich hier entsprechenhd aufmerksam und langsam zu fahren.
Direkt vor dem Eingangstor zur „Ermita de Betlem“ startet die Wanderung. Linkerhand geht es leicht aufwärts an Kieferbäumen vorbei, wobei der Wanderpfad anfangs nicht allzugut erkennbar ist. Die braune Wanderspur ist teilweise von Dissgras überwachsen. Nach ca. 200 Metern kommt man an zwei Hausruinen vorbei. Die nächsten 300 Meter läuft man durch den schattigen Wald. Steinmännchen zeigen uns ab sofort den Weg. Nach einem Rechtsknick geht es jetzt für die nächsten 600 Meter bergauf. Der schmale Pfad ist mittlerweile gut erkennbar und man hat einen wunderschönen Blick auf das Gebirge.
Wir folgen dem Pfad, wandern teilweise wieder durch Dissgras und an kleinen Bergfelsen und Zwergpalmen vorbei. Nach insgesamt etwa 1,3 Kilometer gelangen wir zu einer steinigen Anhöhe. Danach geht es für die nächsten 800 Metern wieder leicht bergabwärts mit sehr schönem Blick auf das azurblaue Meer, das rechts von uns liegt.
Auf den nächsten 1,5 Kilometern erwarten uns immer wieder kurze knackige Bergaufpassagen mit teilweise 15 % Steigung – aber wie gesagt, es sind nur kurze Abschnitte. Der Weg ist anfangs etwas steinig, aber alles in allem sehr gut zu laufen. Nach etwa 500 Metern muss man sich rechts halten. Der Weg ist weiterhin mit Steinmännchen markiert. Nach insgesamt 3,7 Kilometern sind wir auf 480m Höhe am Felsrücken des „Puig d'en Pelat“ angekommen. Oben am Felskopf geht es links weiter. Von hier aus kann man den Bec de Ferrutx schon sehen.
Der Weg führt uns von 485 m unterhalb der Kuppe des En Pelat hinunter zum Sattel des Coll d'en Pelat auf knapp 420 m. Jetzt beginnt der zweite anstrengende Abschnitt der Wanderung – der Aufstieg zum Puig de Ferrutx. Der felsige Weg ist durch Steintürmchen und einer braunen Spur gekennzeichnet und führt durch recht karges Gelände. Hier und da begleiten uns einzelne Wildziegen auf dem Weg nach oben. In westlicher Richtung blicken wir auf das mächtige Gebirge der Serra de Tramuntana und in weiter Ferne ist sogar die Halbinsel Formentor zu sehen – der nördlichste Punkt auf der Insel. Nach ca. 600 Metern und einer Steigung von bis zu 16 % sind wir auf 520 Höhenmeter am Gipfel des Puig de Ferrutx angekommen. Vor uns befindet sich eine ca. 1,5 m hohe Vermessungssäule aus Beton. Von hier hat man eine sehr schöne Aussicht in die nördliche Buchten der Insel.
In nordwestlicher Richtung liegt direkt vor uns der Bec de Ferrutx. Bis vor zur steil abfallenden Felsklippe sind es noch ca. 500 Meter. Hier ist jetzt wirklich trittsicherheit gefragt. Der felsige Weg ist nicht ganz leicht zu laufen – dafür aber äußerst lohnenswert. Das Panorama, das uns erwartet, ist einfach nur traumhaft. Ganz vorne an der Bergkante liegt unter uns das beschauliche Örtchen Colonia de Sant Pere. Wir befinden uns jetzt auf 528 m Höhe – dem zweithöchsten Berg der Serres de Llevant.
Nach einer ausgiebigen Pause geht es auf gleichem Weg wieder zurück. Auf den teilweise steilen Bergab-Passagen sollte man konzentriert sein. Immer noch müssen wir ständig kurz anhalten, weil uns die wunderschöne Natur so fasziniert. Genau diese Idylle, Ruhe und Einsamkeit lieben wir hier auf unserer Lieblingsinsel. 😍
Tourenprofil: Aufstieg zum Bec de Ferrutx
Wanderroute: Aufstieg zum Bec de Ferrutx
Eine recht knackige Wanderung, die man aber durchaus auch mit Kindern unternehmen kann. Für den Aufstieg zum Felsenkopf sollte man trittsicher und schwindelfrei sein. Ungefähr 2/3 der Wanderung läuft man durch das freie Gelände mit wenigen Schattenspendern. Im Hochsommer sollte man auf jeden Fall an geeigneten Sonnenschutz denken. Da es keinerlei Einkehrmöglichkeiten gibt, empfiehlt sich ein Rucksack mit genügend Wasser und kleinem Proviant mitzunehmen. Wie immer gilt auch bei dieser Wanderung - gutes Schuhwerk.
Wer möchte kann diese Wanderung noch ein wenig ausdehnen und direkt in Betlem starten. Die Wanderstrecke verlängert sich dann nochmals um ca. 6 Kilometer.
Aufstieg zur Ermita de Betlem