Port de Sóller befindet sich im Nordwesten von Mallorca und liegt etwa 3 Kilometer vom Hauptort Sóller entfernt. Die Gegend ist geprägt von traditioneller Landwirtschaft, sowie dem Anbau von Zitrusfrüchten, vor allem aber Orangen. Aus diesem Grund nennt man das Gebiet auch das Tal der Orangen 🍊.
Von Palma aus ist Sòller gut ausgeschildert. Über die Ma-11 geht es auf einer gut ausgebauten Landstraße an Palmanyola vorbei immer mit Blick auf das mächtige Tramuntana Gebirge. Nach Sóller selbst gibt es dann zwei Zufahrtswege. Die Gebirgsstraße (die für Fahrrradfahrer Plicht ist) und die Abkürzung durch den tunel de Sóller. Wir entscheiden uns für den 3 Kilometer langen Tunnel. Wenn man dann aus dem Tunnel herausfährt fühlt man sich fast wie in einer anderen Welt. Es geht auf einer Serpentinenstraße an unzähligen Orangen-Plantagen vorbei hinunter in das zauberhafte Städtchen Sóller. In der Hauptsaison ist es hier ziemlich überfüllt, so dass man nach Möglichkeit besser auf die Nebensaison ausweicht. Unsere Wanderung beginnt aber nicht im Hauptort, sondern am Hafen von Sóller, der nochmals ca. 3 Kilometer entfernt liegt. Die Gegend rund um den Hafen ist ebenfalls sehr vom Tourismus geprägt. Es gibt am Ortseingang einen etwas größeren Parkplatz, der aber oftmals überfüllt ist. Wir haben Glück und konnten in einer Nebenstraße vorher parken.
Wir laufen vom Parkplatz ins Zentrum und treffen vorne am Meer direkt auf den „roten Blitz“ – so wird die Straßenbahn genannt, die im Stundentakt zwischen Sóller und dem Hafen hin und her pendelt.
Die Hafenpromenade mit ihren zahlreichen Boutique-Geschäften, Restraurants und Cafés ist wirklich sehr schön hergerichtet und gepflegt. Auch am Sandstrand lässt es sich sicherlich gut aushalten – wir sind aber ja zum Wandern hierhergekommen. 😉
Wir halten uns links und laufen direkt am Strand entlang in südliche Richtung bis zum Ende der Promenade, an der die Straßenbahn abzweigt. Hier bleiben wir rechts, überqueren den „torrent Major“ und folgen dem Passeig de la Playa für ca. weitere 200 Meter. Zwischen zwei Restaurants geht es dann links in den „camí des Camp de sa Mar“. Die schmale Straße ist ein Verbindungsweg zur Ma-11B, die zurück nach Sóller führt. Nach ein paar Minuten zeigt uns ein Wanderschild den Weg nach Muleta. Ab hier geht es dann durch alte Olivenhaine auf dem berühmten GR-221 Wanderweg weiter, der u.a. auch nach Deià führt.
Auf dem ersten Kilometer geht es über steinigen und felsigen Weg recht knackig nach oben. Wir wandern auf engem Pfad durch Kiefern- und Olivenbäume und sind froh, dass wir festes Schuhwerk angezogen haben. Die bekannten Holzpfeiler zeigen uns immer wieder die Richtung an. Nach kurzer Zeit passieren wir ein Eisengatter und entdecken dahinter sogleich unsere Eselfreunde. Von nun an wird der Weg bequemer zu laufen. Schon bald sind wir auf einer Anhöhe angekommen, von wo aus man einen traumhaften Blick auf die Berglandschaft und hinunter zum Hafen hat. Kurz darauf befindet sich rechterhand das kleine Anwesen „Muleta Petit“ mit einem kleinen Hotel namens „Muleta de Ca S'Hereu“, sowie einer auch für Wanderer zugänglichen wunderschönen Außenterrasse. Hier haben wir dann auch spontan eine kleine Pause eingelegt. Das schnuckelige Hotel liegt wahrlich idyllisch inmitten der Serra de Tramuntana und bietet seinen Gästen sogar einen Poolbereich.
Nach einer kleinen Stärkung machen wir uns wieder auf den Weg. Bei herrlich blauem Himmel wandern wir durch zahlreiche alte Olivenhaine und genießen jede Sekunde dieser Wandertour. Immer wieder müssen wir kurz stehen bleiben, um diese wunderschönen Augenblicke in Form von hunderten von Fotos festzuhalten. 😍
Kurze Zeit später passieren wir „Muleta Gran“. Hier befindet sich eine größere Finca, die man wahrscheinlich mieten kann. Ein paar Meter weiter kommen wir zu einer Weggabelung mit einem weiteren Wegweiser. Zum Refugi de Muleta geht es rechts weg und lt. Wanderschild sind es von hier aus noch etwa 30 Minuten. Genau an dieser Weggabelung treffen wir auch eine junge nette Spanierin, die für kleines Geld frischen Orangensaft verkauft – wie lecker. 🍊
Noch ein paar Meter – dann ist Halbzeit und wir sind am höchsten Punkt unserer heutigen Wandertour angekommen. Von nun an geht es überwiegend bergabwärts. Rechterhand haben wir fast dauerhaft einen wunderschönen Panoramablick sowohl auf die Berge, als auch hinunter auf das Meer. Der braune leicht steinige Weg schlengelt sich entspannt durch den Wald. Hin und wieder versperrt uns ein Gatter den Weg, was aber kein Problem darstellt – Gatter öffnen durchgehen und wieder schließen.
Nach insgesamt jetzt 6 Kilometern erreichen wir die Herberge Refugi de Muleta, die vielleicht der ein oder andere aus dem Film „Familie Wöhler auf Mallorca“ kennt. Die Wanderherberge befindet sich in direkter Nähe des Leuchtturms des „Cap Gros“, bietet den Gästen mehrere Zimmer für Übernachtungen inkl. Frühstück, Mittag- und Abendessen und wird vor allem von Wanderern genutzt, die auf dem Fernwanderweg GR 221 von Andtratx nach Pollença unterwegs sind.
Das Refugi bietet im Außenbereich viel Platz und so beschließen wir nochmals eine kleine Pause einzulegen. Wir holen uns ein Kaltgetränk und genießen auf einer der Picknickbänke den wunderschönen Ausblick. Auch zahlreiche andere Wanderer ahmen uns nach – es ist wirklich schön hier.
Von hier oben geht es jetzt für gut 1,5 Kilometer auf einer schmalen geteerten Zufahrtssstaße am Leuchtturm Far del Cap Gros vorbei bis zurück nach Port de Sóller. Der Blick auf das Meer und den Hafen ist auch hier wieder atemberaubend.
Der Weg führt uns noch die „urbanització de Muleta“, eine kleine Urbanisation mit größeren und kleineren Villen, und dann weiter zurück bis hinunter zum Strand. Zum Abschluß „schlendern“ wird diesmal die Hafenpromenade entlang und lassen diesen wunderschönen Wandertag ganz gemütlich in einer kleinen Bar ausklingen.
Tourenprofil: Olivenhain-Runde mit Blick auf Port de Sóller
Wanderroute: Port de Sóller - Gran Muleta
Eine Wandertour für jedermann, die man auch als Familie mit kleineren Kindern problemlos unternehmen kann. Der Weg führt abwechslungsreich auf einem Teilstück des GR-221 entlang und bietet jederzeit einen fantastischen Ausblick auf die Gebirgslandschaft und den Hafen von Port de Sóller. Wir empfehlen auch unbedingt eine kleine Pause am Muleta Petit zu machen. Ungefähr die Hälfte der Wanderung verläuft auf schattigen Wegen, die andere Hälfte in der prallen Sonne, so dass man an geeigneten Sonnenschutz denken sollte. Den Wandertag kann man dann sehr schön in einem der zahlreichen Restaurants und Cafés im Hafen und direkt am Meer ausklingen lassen.
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