Was für eine schöne Wandertour heute am Faschingsdienstag bei genialer Frühjahrssonne auf der schönsten Insel der Welt. Unsere heutige Wanderung führt uns in den Nordwesten in das Gebirge der Serra de Tramuntana und verläuft überwiegend auf einem Teilabschnitt des bekannten GR-221 Pilgerwanderweg rund um das Kloster Lluc.
Zuerst dachten wir, dass man hier nicht parken darf. Das Verbot für Krafträder und Pkws auf der Infotafel bezieht sich jedoch nur auf die Durchfahrt, d.h. Weiterfahrt auf dem Wanderweg. Parken selbst ist erlaubt!
Der Start der Wanderung war für uns etwas tricky - wir wussten nicht so genau, wo es wirklich lang geht. Ein schmaler Pfad schlengelt sich linkerhand von der Bergstraße Ma-10 ca. 600 Meter lang. Danach muss man die Straße überqueren und gelangt zu einem weiteren Wanderparkplatz „Àrea recreativa de Menut I“. Von hier aus dann in Richtung Norden weiter auf einen etwas breiteren Weg bis zur Absperrung. Für die Wanderer ist hier eine massive Holzleiter angebracht. Jetzt folgt man dem Weg in Richtung Font de sa Coma de Binifaldó. Der Weg lässt sich gut laufen und es geht so langsam den ein oder anderen Höhenmeter nach oben. Wir genießen mal wieder die frühlinhgshaften Temperaturen und die grüne Naturlandschaft um uns herum.
Nach insgesamt ca. 2,5 km kommen wir an eine Weggabelung, an der wir uns rechts weiterhin in Richtung „Binifaldó“ halten. Von nun an befinden wir uns auf einem Teilabschnitt des berühmten GR-221 Pilgerwanderwegs.
Auf dem GR-221 Wanderweg bekleiden uns immer wieder einmal auch Schafe und kleine Lämmer 🐏. Wir wandern an einer größeren Landwirtschafts-Finca vorbei und halten uns von nun an an die aufgestellten Wegweiser mit der Aufschrift GR 221 Refugi de Son Amer bzw. GR 221 Lluc. Der Pilgerweg lässt sich sehr gut laufen, meist auf Waldboden, ab und zu wird's mal ein wenig steinig. So langsam merkt man, dass man auf 700 Meter hoch wandert - es wird ein wenig steiler.
Auf der gesamten Wegstrecke begegnen uns nur sehr wenige andere Wanderer. Wahrscheinlich liegt das an der Jahreszeit. Wir genießen die stille Atmosphäre und die wunderschönen Aus- und Weitblicke auf das um uns liegende Tramuntanagebirge.
Der Weg schlengelt sich jetzt als weiter durch die Wälder des Tramuntana-Gebirges. Zwischendurch müssen wir über eine kleine Steinmauer kletten, ehe wir nach insgesamt 6 km beschließen, eine Pause zu machen – und zwar mit Ausblick 😉.
Wir verlassen den Hauptwanderweg und machen rechterhand einen Abstecher zum „Mirador del Centenari del Foment“ – ein wunderschöner Aussichtspunkt mit Blick auf die riesige Berglandschaft vor uns. Wir befinden uns auf ca. 700 Meter Höhe und können von hier auch bis zur Klosteranlage Santuari de Santa Maria de Lluc hinunterschauen.
Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht und gestärkt haben, geht's weiter. Es folgt der Abstieg hinunter bis auf 460 Meter zur Klosteranlage „Santuari de Santa Maria de Lluc“. Wir gehen also zunächst zum Hauptweg zurück und folgen dann dem GR-221 weiter in Richtung „Refugi de Son Amer“ bzw. „Lluc“. Der Weg ist auch weiterhin gut ausgeschildert.
Auf dem Weg nach unten muss man ein wenig vorsichter sein; es wird teilweise steil und es ist auch hier und da ein wenig uneben bzw. geröllig. Im „Hochtal“ unten angekommen müssen wir die Ma-10 überqueren und gelangen zu einem Wanderparkplatz. Wir folgen weiterhin der GR-221 Beschilderung in Richtung Lluc und passieren das Refugi de Son Amer – eine bewirtschaftete Herberge mit Übernachtungsmöglichkeit auf der Ruta de la Pedra en Sec (Trockenmauerroute).
Der Weg vom Refugi hinunter zum Kloster Lluc erfolgt über einen gepflasterten Serpentinenweg und dann entlang dem „torrent des Molí“ – vorbei an der Mühle Molí de Lluc bis vor zur Ma-2140, der Zufahrtsstraße nach Lluc.
Da wir vorher noch nie in Lluc gewesen sind, sehen wir die Besichtigung der Klosteranlage als unsere Pflicht an 😉. Am Kreisverkehr befindet sich ein großer Zentralparkplatz und einige größere Restaurants. Rechterhand geht's in die Klosteranlage. Die Besichtigung ist kostenlos, für den Besuch im Museum hingegen wird Eintritt verlangt. Auf dem Klostergelände befinden sich weitere Restaurants und Cafés, die vor allem bei den Wanderern und Fahrradfahrern sehr beliebt zu sein scheinen. Auch ein kleiner Klosterladen ist vor Ort.
Bis zum Ausgangspunkt - dem Wanderparkplatz, auf dem wir unser Auto geparkt haben – sind es jetzt noch ca. 2,5 km. Wir verlassen Lluc auf der Zufahrtsstraße und biegen nach ca. 150 Meter links auf den Wanderweg ab. Gleich danach geht es rechts über eine Straße und dann wieder rechts weiter vor zum alten Sportplatz von Lluc. Wir kommen zu einem Wegweiser und folgen der Beschilderung „Volta a sa Moleta de Binifaldó“. Über eine Holzbrücke geht es jetzt etwas felsig bergauf. Ein wunderschönes Panorama umgibt uns und wir fühlen uns ein bisschen wie Bergsteiger. Der Weg nach oben macht echt Spaß.
Keine Sorge – der felsige Aufstieg ist nur von kurzer Dauer. Danach geht es relativ „flach“ weiter. Wir passieren den Aussichtpunkt es Puats und folgen dem Weg für die restlichen 1,5 Kilometer – immer wieder begleitet von Wildziegen und ihre Jungen – bis wir schließlich am Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz, wieder angekommen sind.
Der Großteil der Wanderung ist ein Teilabschnitt der berühmten Trockenmauerroute durch das Serra de Tramuntana Gebirge auf dem GR-221 Pilgerweg. Auf der gesamten Wanderroute rund um das Kloster Lluc gibt es keine Verpflegungsstation - außer dem Refugi de Son Amer (falls geöffnet) und der Klosteranlage Lluc selbst, d.h. den allergrößten Teil der Wanderung ist man Selbstverpfleger. Es empfiehlt sich daher genügend Wasser und Proviant mit in den Rucksack zu packen.
Tourenprofil: Große Rundwanderung Kloster Lluc
Wanderroute: Große Rundwanderung Kloster Lluc
Eine mittelschwere, recht anstrengende Wanderung, für die man schon etwas Ausdauer und Grundkondition benötigt. Für kleinere Kinder ist die Tour aufgrund der Länge nicht unbedingt geeignet. Die Wanderstrecke erfolgt überwiegend durch Wälder mit dicht besiedelten Bäumen, die einem genügend Schatten spenden, so dass man die Wanderung unseres Erachtens auch im Sommer gut meistern kann. Wir haben als reine Wanderzeit ca. 2:45 Stunden benötigt. Mit Pausen sollte man aber schon insgesamt 4-5 Stunden einplanen. Absolut wichtig sind gute Wanderschuhe.
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