Der Naturpark Llevant liegt im Nordosten von Mallorca und bietet den Wanderfreunden zahlreiche interessante Wanderrouten. Eine dieser Touren führt uns von der Cala Torta aus zum alten Wachturm Torre d'Albarca und weiter zum einsamen Naturstrand Cala de S'Arenalet des Verger.
Die Wanderung beginnt am Waldparkplatz zur Cala Torta nördlich von Artà. Aus Richtung Capdepera kommend biegt man an der Tankstelle kurz vor Artà rechts ab und folgt den Wegweisern zur Cala Torta. Auf einer schmalen Bergstraße geht es zunächst hoch auf 229 m zum Coll des Racó und weiter vorbei am Hotel-Restaurant „Sa Duaia“. Nach insgesamt ca. 8 Kilometer endet die Straße an einem Waldrand mit zahlreiche Parkmöglichkeiten.
Am Parkplatz führen zwei Wege zu zwei benachbarten Naturbuchten. Auf dem rechten Weg geht es hinunter zur zauberhaften Cala Mitjana. Der linke Weg führt hinab zur Cala Estreta. Wir halten uns links und wandern auf einem breiten Wanderweg durch den schattigen Kiefernwald. Der steinige Weg ist sehr ausgewaschen und von zahlreichen kleineren, als auch größeren Schlaglöchern gezeichnet. Aus diesem Grund wurde der Zugang zu den Buchten mittlerweile für Pkw's gesperrt. Nach etwa 15 Minuten gelangen wir an eine Weggabelung, an der wir uns rechts halten. Der Weg wird jetzt schmaler und führt uns durch eine schöne Naturlandschaft hinunter zur einsamen, steinigen Naturbucht Cala Estreta. Wir sind hier im Juni ganz alleine unterwegs und genießen die Ruhe und Idylle – mehr geht fast nicht. 😉
Bis zur „Cala Estreta“ waren es jetzt ca. 2 Kilometer. Jetzt geht es linkerhand auf dem Felsenplateau direkt oberhalb vom azurblauen Meer weiter. Wir folgen der braunen schmalen Spur und können kurz darauf schon aus der Ferne den Wachtum „Torre d'Albarca“ erspähen.
Nach weiteren 20 Minuten liegt vor uns die nächste nahezu unberührte Naturbucht – die Cala es Matzocs. Aber Vorsicht! Vom Felsenplateau hinunter zur Bucht müssen wir eine etwas knifflige Passage überwinden. Der Weg endet in einem sehr schmalen Pfad. Hier müssen wir sehr vorsichtig sein. Wir befinden uns an einer Art Felsvorsprung, bei dem es rechts steil hinunter Richtung Meer geht. Es sind nur ein paar Meter, aber die haben es in sich. Wir halten uns links am Felsen an und balancieren für etwa 10-15 Meter langsam vorwärts – Geschafft!
Wir überqueren den Sandstrand der Cala es Matzocs und wandern durch den Kiefernwald wieder hoch auf das Felsenplateau. Bis zum alten Wachturm ist es jetzt nicht mehr weit. Nach ungefähr 20 Minuten sind wir am Torre d'Albarca angekommen. Der ehemalige Wachturm ist noch immer in einem recht guten Zustand. Man kann im Inneren auch hoch auf die Aussichtsplattform klettern und den Blick von dort oben über das wunderschöne Llevant Gebiet genießen.
Nach einer kurzen Pause geht es wieder weiter. Wir folgen der schmalen braunen Spur auf dem Küstenplatau links vom Meer. Über felsiges und teilweise spitzem Gestein führt uns der Weg nach unten fast bis auf Meereshöhe. Es ist einfach nur traumhaft schön – immer noch keine Menschenseele zu sehen. Wir fühlen uns fast wie Adam und Eva 😅
Immer direkt am Meer entlang schlengelt sich der felsige Pfad in die gefühlte Unendlichkeit. Wir bestaunen diese nahezu unberührte Natur mit ihren ganz persönlichen Eigenarten – von rot-bräunlichem Gestein über fantastische Felsformationen – einfach nur mega schön!
Nach jetzt ingesamt 6 Kilometern sind wir an unserem Ziel angelangt. Vor uns liegt die Cala de s'Arenalet d'es Verger - eine Naturbucht mit feinem Sandstrand und fast nahezu unberührt. Es sind nur eine Handvoll Menschen hier – und für uns ist es an der Zeit eine größere Pause zu machen.
Auf gleichem Weg geht für etwa 400 Meter zurück bis zur „Cala de sa Font Salada“. Dort biegen wir dann rechts ab und folgen dem braunen ausgewaschenen Weg bis in den Kiefernwald. Im Gegensatz zum Hinweg auf dem Küstenplateau ist dieser Weg eine wirkliche Wohltat für unsere Füße 😉. Auf den nächsten 700 Metern steigt der Pfad leicht an. Dann kommen wir an eine Schlüsselstelle – ein kleiner Felsenstein mit der Aufschrift Torre D'Albarca zeigt an, dass wir uns links halten müssen. Auf leicht steinigem Untergrund geht es angenehm weiter und wir sind ganz angetan von den Bäumen, die sich unübersehbar der Windrichtung ausgerichtet haben.
Nach jetzt etwas mehr als 9 Kilometer sind wir wieder am Wachturm „Torre d'Albarca“ angekommen und folgen den uns vom Hinweg bekannten Pfad zurück hinunter zur Cala es Matzocs. Dort überqueren wir den Strand am hinteren Ende und folgen den schmalen Pfad in den Kiefernwald. Der Weg selbst ist allerdings nicht immer leicht zu erkennen. Oben auf dem Plateau haben wir wieder einen fanstastischen Blick zurück auf die Bucht und hinunter zum Meer. Nur noch wenige hunder Meter und wir sind wieder (fast) zurück auf unserern Ausgangsweg, der hoch zum Parkplatz führt. Fast deshalb, weil wir auf einmal vor einer 1,5 Meter hohen Mauer und einem verschlossenen Tor stehen. Leider hat uns vorher keinerlei Hinweisschild oder ähnliches darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns plötzlich auf Privatgrund befinden 😕.
Zum Glück gab es an einer Stelle der Mauer eine ganz gute Möglichkeit darüber zu klettern. Hätten wir das vorher gewußt, hätten wir den Rückweg etwas anders geplant. Direkt nach der Mauer befinden wir uns jetzt wieder auf dem Zugangsweg zur Cala Estreta. Wir halten uns rechts und sind dann nach etwa einem Kilometer zurück am Parkplatz.
Tourenprofil: Küstenwanderung Torre d'Albarca
Wanderroute: Torre d'Albarca
Eine sehr interessante Wandertour vorbei an einsamen und abgelegenen Naturbuchten, ohne große Menschenmassen. Der Weg vom Torre d'Albarca bis zur Cala de S'Arenalet verläuft direkt auf dem Küstenplateau und erfordert gutes Schuhwerk und Trittsicherheit. Auf der gesamten Strecke gibt es keinerlei Einkehrmöglichkeiten. Es empfiehlt sich also einen Rucksack mit genügend Wasser und kleinem Proviant mitzunehmen. Aufgrund der etwas kniffligen Passage auf dem Weg zur Cala es Matzocs empfehlen wir die Tour nicht mit kleineren Kindern zu unternehmen.
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