Der „Puig de Galatzó“ ist mit seinen 1027 Metern einer der Hauptgipfel des Tramuntanagebirges und auch einer der besten Aussichtspunkte auf der Insel. Er markiert den Beginn der Serra de Tramuntana und ist der südlichste Eintausender auf Mallorca. Der Gipfel grenzt an den drei Gemeinden Estellencs, Calvià und Puigpunyent und bei guter Sicht kann man von oben sogar bis nach Palma schauen. Leider lag bei unserer Wanderung eine dicke Schicht Saharastaub in der Luft, so dass wir an diesem Tag keine so gute Weitsicht hatten.
Es gibt mehrere Möglichkeiten den Puig de Galatzó zu besteigen. Wir haben uns für den Einstieg bei Estellencs entschieden. Der kleine Wanderparkplatz befindet sich auf der Bergstraße Ma-10 zwischen Estellencs und Antrax. Wir verlassen Estellencs und nach etwa 2,5 km sehen wir rechts den Kilometerstein 97. Gleich danach geht es links auf den kleinen Parkplatz. Es gibt hier nicht wirklich viele Stellplätze. Wir hatten Glück und konnten unser Auto an der Straßenseite parken.
Die ersten Meter führen auf Pflasterstein-Untergrund auf eine kleine Anhöhe. Danach wird es leicht schottrig und für ein paar Meter richtig steil. Nach ca. 500 Metern zweigt sich der Weg. Rechts geht es auf dem berühmten GR-221 Wanderweg in Richtung „Es Capdellà“. Wir folgen jedoch dem Wegweiser mit der Aufschrift „Boal de ses Serveres“ bzw. „Puig de Galatzó“. Laut dem Hinweisschild beträgt die Wanderzeit bis hoch zum Gipfel etwa 2 Stunden. Von jetzt an wird es immer steiler. Der Weg selbst lässt sich sehr gut laufen, aufgrund der anhaltenden Steigung kommt man aber auch mächtig ins schwitzen.
Nach gut einem Kilometer kommen wir an einer Picknickstelle vorbei. Hier befindet sich der nächste Wegweiser mit der Aufschrift Pas des Cossi, so nennt sich von hier an der Wanderpfad bis zum Fuße des Galatzó. Auf schmalen Pfad geht es auf den nächsten 2,5 Kilometern bei einer durchschnittlichen Steigung von 15% fast durchwegs bergauf. Holzpfeiler geben uns hierbei die Richung vor. Unterwegs treffen wir auch immer wieder auf Wildziegen und wir genießen diese Ruhe und Idylle auf unserem Weg.
Bei Kilometer 3,5 befindet sich unter einem Felsvorsprung eine kleine Holzbank und davor der nächste Wegweiser. Wir nehmen den rechten Abzweig, der hoch zum Berggipfel führt. Von nun an wird der Weg steiniger und felsiger und vor allem noch steiler. Auf dem Wegweiser ist die Zeit zum „Puig de Galatzó“ mit 40 Minuten angegeben – und diese Zeit braucht man auch. Der Wanderpfad schlengelt sich durch mehrere Schleifen immer stetig nach oben. Nach etwa 500 Metern kommen wir zum nächsten Wegweiser mit der Aufschrift „Puig de Galatzó - 25 min“ — wir blicken nach oben, und vor uns liegt der mächtige Berg. Ein schmaler brauner Pfad führt durch Dissgras in die alpine Felsenlandschaft.
Ab jetzt sind Wanderhandschuhe absolut sinnvoll, so dass man sich beim Klettern über die Felsen besser anhalten kann. Auch schützen diese einigermaßen vor dem stacheligen Felsbewuchs. Es sind nur noch knapp 600 Meter bis zum Gipfel, aber diese haben es wirklich in sich. Wir klettern von Stein zu Stein, bei mittlerweile weit mehr als 30% Steigung, Meter für Meter nach oben. Meist kann man den Weg immer noch recht gut an der „braunen Spur“ erkennen. Hin und wieder sind auch die uns bereits bekannten kleinen Steinmännchen aufgebaut.
Auf dem allerletzten Abschnitt muss man absolut achtsam sein. Über große Felsbrocken geht es jetzt hoch auf den Gipfel auf über 1.000 Meter. Es empfiehlt sich hier den rechten Weg zu nehmen. Völlig erschöpft haben wir auch die letzte Hürde mit Bravour gemeistert und sind überwältigt vom Anblick der gewaltigen Fels- und Berglandschaft. Auf 1.027 Metern über dem Meer hat man von ganz oben einen wirklich atemberaubenden Ausblick.
Nach einer ausgiebigen Pause machen wir uns wieder auf den Rückweg. Der Abstieg vom „Galatzó“ ist auf den ersten 500 Metern nicht ganz einfach, da man auf gleichem Weg die massive Felsenlandschaft diesmal nach unten absteigen muss. Auch hier helfen wieder Handschuhe, so dass man sich an den Felsen und dem Dissgras besseren Halt verschaffen kann. Nach etwas mehr als einem Kilometer sind wir zurück an der Weggabelung, an der wir bereits auf dem Hinweg vorbeigekommen sind. Wir folgen jetzt dem Wegweiser mit der Aufschrift „Font de Dalt“.
Der Weg ist leicht geröllig und recht schmal. Nach einem halben Kilometer kommen wir zu einem weiteren Wegweiser und folgen weiterhin der Beschilderung „Font de Dalt“ und „Boal de ses Serveres“. Von nun an wird der Weg wieder breiter und wir wandern auf weichem Waldboden durch den Steineichenwald. Kleine Holzpfeiler auf dem Weg zeigen uns immer wieder die Richtung an.
Generell kann man sich auf dem Rückweg richtig gut erholen – es geht schließlich fast nur noch bergabwärts. Nach weiteren 500 Metern kommen wir zum nächsten Wegweiser. Hier müssen wir jetzt dem Richtungpfeil Boal de Ses Serveres folgen - also nicht mehr „Font de Dalt“. Wir befinden uns jetzt auf dem „camí de Ses Serveres“, der sich auf den nächsten 3 Kilometern angenehm durch den Wald schlengelt. Rechterhand hat man einen eine wunderschönen Blick hinunter nach Estellencs.
Nach jetzt insgesamt 9 Kilometern sind wir zurück an der Picknickstelle und der eingangs bereits erwähnten Weggabelung. Wir folgen dem rechten Weg und sind dann nach weiteren 1,5 Kilometern zurück am Wanderparkplatz und unserem Auto.
Tourenprofil: Aufstieg zum Puig de Galatzó
Wanderroute: Aufstieg zum Puig de Galatzó
Eine anstrengende Wanderung mit grandiosem Weitblick über das Tramuntanagebirge. Der Aufstieg zum „Puig de Galatzó“ führt durch alpine Felsenlandschaft und erfordert absolute Trittsicherheit und natürlich festes Schuhwerk. Auch beim Abstieg muss man sehr aufpassen, dass man nicht ins Rutschen gerät. Desweiteren sind Wanderhandschuhe sehr sinnvoll, damit man sich beim Klettern über die Felsen besser anhalten kann. Auf der gesamten Wanderung gibt es keinerlei Einkehrmöglichkeiten. Man sollte also einen Rucksack mit ausreichend Wasser mitführen. Der Wanderweg selbst ist sehr gut ausgeschildert, so dass man nicht unbedingt ein Navigationsgerät benötigt.
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